Im Juni 2024 hatte ich das unglaubliche Privileg, bei der Material Arts Veranstaltung Desert Storm in Walvis Bay, Namibia aufzutreten. Dieser Auftritt war für mich nicht nur eine Gelegenheit, meine Leidenschaft für die Flying Pole vor einem begeisterten Publikum zu präsentieren, sondern auch eine ganz besondere Ehre. ❤️
Ich verdanke diese Chance einer engverbunden Familie in Namibia, die ich im vergangenen Jahr mit meinen Erfolgen im Pole Dance begeistert habe. Sie wollten mich als Showact für das Event und ich konnte einfach nicht widerstehen.
Als ich die Einladung annahm, war mir schnell klar, dass es nicht einfach werden würde. Eine X-Stage in Namibia aufzutreiben oder auch nur auszuleihen, stellte sich als nahezu unmöglich heraus. Doch anstatt mich davon entmutigen zu lassen, setzte ich mir das Ziel, mit meiner Flying Pole anzutreten.
Die Vorstellung, mit der Flying Pole zu performen, war nicht nur aufregend, sondern auch extrem herausfordernd. Aber seien wir mal ehrlich – Flying Pole ist einfach nur atemberaubend und WOOOW ❤️😍 Es sieht so beeindruckend aus, aber das Training dafür war hart und voller Rückschläge.
Mein Flying Pole Training
Wochenlang habe ich intensiv trainiert. Anfangs habe ich oft meine Drehung an der Flying Pole verloren und kämpfte mit den Tricks und Übergängen. Figuren, die mir an der regulären Pole so einfach gefallen sind (wie Sister Split und Iron X), konnte ich an der Flying Pole nicht umsetzen. Es war unglaublich frustrierend, wie schwierig alles war. Zweimal die Woche ging ich zum Training und erst nach stundenlangem Stöbern auf Instagram und dem Studieren unzähliger Beispielvideos verstand ich endlich, wie man sich schnell dreht und ein Momentum aufbaut. Doch dann kam die nächste Hürde… mir wurde ständig schlecht 😵💫
Während dich an der regulären Pole schnelle Drehungen problemlos meistern konnte, war die Flying Pole physikalisch eine völlig andere Nummer. Ich habe wirklich alle Möglichkeiten ausprobiert. Ich trainierte zuerst auf nüchternen Magen, dann mit kleinen Snacks wie Cola und Brezel – bis ich schließlich eine kleine Routine für mich herausgefunden habe, damit mein Körper nicht so empfindlich reagiert. Es war aber auch sehr sehr viel Übung und die Gewohnheit an die Drehung. Die Zeit zum Auftritt wurde immer kurzer….
Visualisierungsübungen
Was mir bei Show- und Wettkampfvorbereitungen immer hilft, ist die Visualisierung meiner Choreografie. Beim Joggen höre ich das Lied der Performance fünf- bis sechsmal und gehe die Bewegungsabläufe in meinen Gedanken durch. Diese mentale Vorbereitung hat mir unglaublich geholfen, die Choreografie nicht physisch, sondern auch mental zu trainieren. Ich konnte meine Muskeln auf die Bewegung vorbereiten und so die Choreografie verinnerlichen.
Herausforderungen über Herausforderungen
Kurz vor meiner Reise nach Namibia passierte dann der Super-GAU: Der Wirbel meiner Flying Pole ging kaputt. Während meiner Choreografie eierte die Pole ständig, was das Training extrem erschwerte und meinen Schwindel begünstigt. Zum Glück konnte ich dank meiner Trainerin einen Ersatzwirbel ausleihen und so meine Reise antreten. Doch die Schwierigkeiten hörten nicht auf. 😂
Eine weitere Herausforderung war das Trainieren mit der geeigneten Höhe. Zu Hause hing meine Flying Pole direkt an der Decke und wir hatten schon immer die Bedenken, dass die Schwingungen bei einer anderen Höhe anders sein kann – weswegen wir unbedingt nochmal mit einer höheren Decke üben wollten. Auf der Farm in Namibia, wo ich vor meinem Auftritt einige Tage verbrachte, wollte ich unbedingt an einem hohen Baum üben. Wir befestigen die Flying Pole an einem Ast in etwa fünf Meter Höhe und der erste Durchlauf war katastrophal. Die Schwingungen waren so anders und ich hatte große Mühe meine Choreografie durchzuführen. Aber zum Glück ist unser Körper ein Wunderwerk und über Nacht hat sich mein Körper ein kalibriert. Ich konnte meine Übungen einwandfrei üben und mein Körper wusste wie er die Höhe meistern kann. Durch diesen Test wusste ich, dass ich unbedingt einen Tag vor dem Event in der Halle üben musste, damit sich mein Körper an die neuen Bedingungen gewöhnen kann.
Mein Auftritt ❤️
Als wir schließlich an der Küste von Walvis Bay ankamen, wurde das Event bereits einen Tag vorher aufgebaut. Die Decke der Halle war viel höher als der Baum… locker sieben Meter! Das Üben dort war eine echte Herausforderung, da die Slackline völlig instabil war und richtig geflackert hat bei meiner Choreografie. Jetzt war mir auch klar, warum Zirkusartisten zwischen Pole und Seil einen Stab zur Stabilisierung verwenden – etwas, das ich bis dahin unterschätzt hatte. Aber ich war zuversichtlich, dass mein Körper sich über Nacht erneut kalibrieren würde.
Und dann kam endlich der große Tag 🙂
Meine Routine vor der Show war dieselbe wie immer: ein Monster Energy, meine Supplemente, zwei Visualisierungsübungen und ein intensives Aufwärmen, besonders für Schulter und Rücken. Und dann war es so weit, die Stunde der Stunden kam und es lief alles einwandfrei. Zwei kleine Fehler, aber ich bin einfach so in meinem Element, wenn ich vor dem Publikum auftrete.
Das Gefühl auf der Bühne zu stehen, meine Stärke und Leidenschaft zu zeigen und das tosende Applaudieren des Publikums zu hören, war einfach unbeschreiblich. Immer wieder ein tolles Gefühl. Gleichzeitig wurde mir klar, dass ich noch stärker werden und selbstsicherer auch ohne Pole auftreten muss. Ich kann zwar sehr starke Bodenelemente, fühle mich dabei aber noch nicht zu 100 % sicher auf der Bühne. Doch das Publikum feiert alles, was man macht – das ist das Besondere ❤️
Aus Namibia zurückgekehrt, bin ich nur noch verliebter in die Flying Pole. Sie bringt einen ganz anderen Wow-Faktor mit sich, aber auch ein härteres Training als an der regulären Pole. Ich freue mich immer wieder darauf, mehr zu lernen, stärker zu werden, über meine Grenzen zu gehen und meine Leidenschaften auszudrücken. Dieser Auftritt in Namibia war mehr als nur eine Show – es war eine Reise voller Herausforderungen, persönlichem Wachstum und unvergesslicher Momente. Ich freue mich auf all das, was noch kommt. ❤️
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